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Eigentlich fiel mir
die Wahl garnicht schwer, von Anfang an war Annelie das Mädel, dass
mir aus dem Wurf am Besten gefiel, obwohl die Unterschiede bei
diesem Wurf mit einem Inzuchtkoeffizienten von immerhin 16,41 %
nicht all zu groß waren. |
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Adler, Alex, Avanti |
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Annelie, Annusch, Amsel |
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Und so zog Annelie am
15.07.1990 zu uns nach Klein Rodensleben. Ich setzte große Hoffnungen
in sie, denn meine ersten beiden Versuche mit einer Hündin in die Zucht
einzusteigen, waren ja nicht sehr erfolgreich gewesen. Aber zunächst
durfte sie unbeschwert das Welpendasein geniessen. |
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Für den 22.09.1990 lud die Züchterin Rosi |
Neuwardt uns dann zur Nachzuchtbeurteilung |
nach Berlin-Biesdorf ein. |
Neben Vater Quax und Mutter Tonga war |
der ganze Wurf angereist und so entstand |
das nebenstehende Foto von einem |
wunderschönen Wurf - da kann man die |
enge Verwandtschaft nicht leugnen. |
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links Papa Quax und rechts Mama Tonga |
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Nach dem Zahnwechsel
begann ich mit Annelie im Schutzdienst zu arbeiten. Sie biss sehr gut
und übertraf schon bald ihren Papa Quax, der für einen gelernten Ost-Hovi schon nicht schlecht war. |
Aber dann kam der
29.01.1991- Annelie lief wie schon so oft mit Quax zwischen dem
Ackerrand und einer Baumreihe um die Wette - und dann passierte es, sie
knallte voll mit der Hüfte gegen einen der Bäume. Sie stand nur noch auf
3 Beinen und schrie vor Schmerzen. |
In der Tierklinik wurde dann festgestellt, dass sie |
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sich den Oberschenkel ausgekugelt hatte. |
Zwei zierliche Studentenmädel versuchten durch |
ziehen in verschiedene Richtungen das Ganze |
wieder einzurenken, ein, wie ich später erfuhr, |
nutzloses Unterfangen es nur mit Muskelkraft |
auf diese Weise zu schaffen. |
Und so bekam Annelie eine weiter Narkose für |
die Nacht, da sie dann am
nächsten Tag operiert |
werden sollte. |
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Aber damit war
Annelie's Pechsträhne noch längst nicht zu Ende. Die Operation
verlief gut und so konnten wir sie am nächsten Tag mit nach Hause
nehmen. Zunächst fing sie auch nach wenigen Tagen an das Bein wieder
leicht zu belasten, aber dann bekam sie einen Abszess und hohes Fieber.
Auf dem erneuten Röntgenbild war zu sehen, dass der Nagel, der den
Oberschenkelkopf in der Pfanne halten sollte, verrutscht war und nun
in einer erneuten OP entfernt werden musste. Auf der ersten Aufnahme
war ein Haarriss im Oberschenkelkopf übersehen worden - die Folge
der Pfuscherei - der Oberschenkelkopf löste sich nun auf und das
Bein schlenkerte ohne jeden Halt hin und her. |
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Die Reaktion der
Tierklinik - die wird nie wieder was - lassen sie sie
einschläfern.......... Wollte man Annelie verschwinden lassen, denn
trotz allem strotzte sie vor Lebensfreude, sie tobte auf 3 Beinen
über den Hof, nur zum hinterm rechten Ohr kratzen braucht sie etwas Hilfe.
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Nun gab es ja noch kein Internet und es war nicht |
leicht an Informationen heranzukommen, aber |
nach Anrufen bei mehreren Tierärzten wusste ich, |
so groß ist ihr Problem nicht, bei Hunden mit |
schwerer HD entfernt man u.U. auch den |
Oberschenkelkopf. |
Also gab es zum Muskelaufbau nun täglich |
Gymnastik und kurze Spaziergänge. |
Nur zur Wassergymnastik ließ sie sich einfach |
nicht überzeugen, da guckte sie lieber nur zu. |
Annelie am See im Sommer 1991 |
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Leider veränderte
sich durch die lange Krankheit Annelies Wesen. War sie vorher ein
rechter Draufgänger gewesen, war sie nun in vielen Situationen
unsicher. Auch im Schutzdienst brach sie völlig ein, sie bellte nur
noch ohne je wieder zu beissen. |
Erst mit dem Tod von
Quax im Dezember 1991 gewann sie ihre Selbstsicherheit nach und nach
wieder und blieb von da an Zeit ihres Lebens die Chefin über unsere
Hundmeute. |
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Meine Hoffnung auf
einen eigenen Wurf hatte ich noch immer nicht aufgegeben, und so
hatte ich mir in Berlin eine neue Hündin bestellt. Allerdings zogen
die Züchter ihr Angebot zurück, als sie hörten das ich etwa zu
gleichen Zeit Cinquo aus Holland abholen sollte. Und so zog zunächst
Ende Mai 1992 Cinquo bei uns ein, und gut 2 Jahre später Conny. |
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Da wir nicht wollten das Annelie Conny unterdrückte |
hielten wir die Mädels fast 2 Jahre strikt getrennt. |
Aber eines Tages war die Zwischentür offen und |
da standen sich die Beiden gegenüber und wir hielten |
die Luft an. Aber ein kurzes schnüffeln und Rute wedeln |
- und uns wurde klar, die beiden Mädels hatten die
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Rangordnung längst geklärt. |
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Conny, Cinquo und Annelie |
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Eigentlich wollte ich Annelie mal
auf einer Nachzuchtbeurteilung vorstellen um mal ein
professionelles Urteil zu bekommen, aber jeder weiß ja wie das
mit dem inneren Schweinehund so ist. Als die Einladung zur
Ausstellung in Wernigerode am 06.06.1993 kam nutzen wir die
Gelegenheit um Cinquo und Annelie dort auszustellen. Leider ist
Annelies Bewertung irgendwie verloren gegangen. Wenn sie trabte
sah man ihr die Behinderung nicht an und so bekam sie ein
lockeres und leichtes Gangwerk bescheinigt und erhielt trotz
ihrer 2 fehlenden M 3 die Bewertung "gut". |
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das Zähne zeigen fand sie garnicht lustig |
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Standbeurteilung |
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01.12.2011 -
heute kam ein Brief - und darin Annelies Ausstellungsbeurteilung
- super und vielen Dank und hier also die Beurteilung: eine 3
Jahre alte sm Hündin. Korrekt gesetzte und gefärbte Marken,
typischer Hündinnenkopf mit korrekt getragenem Behang, mittleres
Auge, Scherengebiss, wobei die beiden M 3 fehlen. Sehr gute
obere und untere Linie, korrekter Stand der Läufe, kleiner
weißer Brustfleck, Winkelung in Ordnung, Rute korrekt, sehr
flüssige Bewegung, gut strukturiertes Haarkleid. Die Hündin
zeigt sich von der Beurteilung leicht beeindruckt. Auf Grund der
fehlenden M 3 muss ich dieser typischen Hündin ein gut geben. |
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Am 05.03.1996
schlug Annelie dann ein neues Kapitel im Buch "vom Pech
verfolgt" auf. Als ich gegen 17.00 Uhr von der Arbeit nach
Hause kam war
noch alles in Ordnung, eine halbe Stunde später stand sie mit
dem typischen Magendrehungs-Blick auf dem Hof. |
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Also rief ich schnell beim Tierarzt an und eine
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knappe Stunde später lag sie schon auf dem |
OP-Tisch. Anders als bei ihrem Papa waren |
wir dieses mal rechtzeitig gekommen und schon |
bald ging es ihr besser. |
Die Folge der Ruhe und der wenigen Bewegung |
war allerdings, dass sie schon nach wenigen Tagen |
Schwierigkeiten beim Aufstehen hatte, da sich die |
wenigen Muskeln am rechten Hinterhand rasant |
abbauten. |
Annelie nach der OP |
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Annelie hasste
die schwarze Mischlingshündin unserer Nachbarn heiß und innig.
Als ich am 10.11.1997 nach Hause kam war unterm Hoftor eine
Blutlache und ich befürchtete, dass es Annelie gelungen war die
Hündin unterm Tor durch zu erwischen. Sie kam mir schwanzwedelnd
entgegen und da sah ich, dass ich mich getäuscht hatte, die
Hündin hatte ihr die rechte Pfote regelrecht skalpiert. Die
Wunde war so groß, dass sie nicht genäht werden konnte, aber
schon nach kurzer Zeit zeigte sich wozu die Natur in der Lage
ist, die Pfote heilte komplett ab und das Fell wuchs nach. |
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Die folgenden Jahre
blieb Annelie vom Pech verschont und genoss die Zeit als Rudeloberhaupt. |
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Am 25.10.2002 ist
Annelie im Alter von 12 Jahren und 5 Monaten friedlich eingeschlafen. |
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