Ausbildungslager des DRK

 
Ausbildungslager des DRK 09.-11.07.2004 in Naumburg
 
Nach gut 2,5 Stunden Fahrt und diversen Orientierungstelefonaten kamen wir endlich gegen 20.00 Uhr in Naumburg an. Nach einer kurzen Einweisung und einem schnellen Abendbrot schnappten wir unsere Hunde, denn die Naumburger hatten sich für diesen Abend noch jede Menge einfallen lassen. Los ging es mit einer Unterordnung anhand von auf dem Boden aufgemalten Linien, da musste man sich gewaltig konzentrieren, also nix für Clemens bei so vielen netten Hundemädchen und anzugrummelnden Hundejungs.
Die nächste Station waren diverse Geräte wie wackelnde Bretter auf rollenden Tonnen, Gerüste, eine Querleiter usw. Zum Schluss gab es noch eine offene Anzeige. Erst kriege ich das Halsband nicht auf und dann guckt Clemens immer genau in die andere Richtung, das kann nichts werden. Aber als ich's endlich habe rennt er los, springt über sein Opfer und bellt vorbildlich - na geht doch!
Inzwischen war es schon leicht schummrig, aber es erwartete uns noch der Höhepunkt des Abends, der Gespenstersteig. Mit meiner Befürchtung das uns jede Menge Verletzte erwarten würden, lag ich zum Glück völlig falsch. Statt dessen gab es klappernde Büchsen über dem Weg, ein Gespenst das Angst vor Hunden hatte, eine Puppe, die an einem Seil über den Weg hin und her schwingt, eine Sirene, klappernde Töpfe, hinter Büschen aufspringende Schirme usw. Zum Schluss mussten wir noch ein Opfer in einem dunklen Keller finden. Clemens rennt los und bellt irgendwo im Dunkeln und ich ohne Taschenlampe hinterher, auf sowas war ich schließlich nicht eingerichtet.
Zum Abschluss saßen wir noch lange gemütlich zusammen ehe es ins Bett ging. An Schlafen war allerdings nicht viel zu denken, da Clemens die ganze Zeit an der Tür über mich wachte und beim kleinsten Geräusch vor sich hin brummelte.
 
       Aber ein leckeres Frühstück entschädigt für die
     viel zu kurze Nacht.
     Anschließend wurden die Auto's gepackt und es
     ging ab zum Training in den Wald. Die Hunde
     wurden entsprechend ihrem Ausbildungsstand
     eingeteilt und so landete ich bei der Anfängergruppe.
     Leider läuft mein Opfer nur ca. 30 m weit um sich
     dann hinter einen Baum zu hocken. Viel zu
     leicht für Clemens, das hätten wir uns sparen
     können.
     Zum Mittag essen fuhren wir dann nach Naumburg
     wo z.Z. ein großes Zeltlager mit ca. 350 Leuten
     stattfand. Hier zeigten wir neben der
     Gruppenunterordnung was unsere Hunde an
     den Geräten so drauf haben.
 
Eigentlich stand als nächstes das Übersetzen über die Saale an der Fähranlegestelle mit einem Schnellboot auf dem Plan. Aber noch bevor es losging kam der Einsatzbefehl für Alle - Absturz eines Passagierflugzeuges über den Wiesen am anderen Saale Ufer. Also schnappten wir uns die Rucksäcke und los ging es. Auf dem Weg zur Fähre überraschte uns eine dicke Regenhusche und was bis dahin noch trocken war erledigte das hohe und nun nasse Gras an der Absturzstelle. Als ich unter ein paar Obstbäumen ein Opfer ausmachen konnte, setzte ich Clemens an und er machte seine Sache gut und fand und verbellte sein Opfer. Während ich 1. Hilfe leistete und über Funk versuchte Hilfe zu rufen, begann Clemens plötzlich bellend weiterzurobben, er hatte in unmittelbarer Nähe noch 2 Opfer ausgemacht.
 
 
 

Nachdem alle Opfer wiedergefunden worden waren, ging es zu Fuß an der Saale weiter zur angeblichen Sammelstelle.

 
   
     Und Clemens, der sonst mit jedem Rüden heftig
     rumrüpelt, lief ganz friedlich mit dem
     Schäferhundrüden von Ariane von
     Grasbüschel zu Grasbüschel. Allerdings vermieden
     es beide beim gemeinsamen markieren sich
     anzusehen - ganz nach dem Motto -
     was ich nicht sehe ist auch nicht da und muss
     ich nicht anknurren.
 
 
An der Sammelstelle angekommen erwarteten wir eigentlich unsere Fahrzeuge, aber das THW hatte an einer steilen Böschung einen Behelfssteg aufgebaut um uns mit Schlauchbooten zum Lager zurück zu bringen. Durch die Schwimmweste konnte ich nicht sehen wohin ich vorsichtig rückwärts tastend auf dem schmalen Brett trat, da hatte es Clemens einfacher. Das Schlauchboot war nicht gerade hovitauglich, weil ziemlich klein. Aber Clemens setzte sich mit dem Hintern auf den Rand und nahm es gelassen, auch als uns unterwegs das andere Boot entgegen kam und die Wellen uns heftig ins hüpfen brachten und damit auch noch mein Hintern nass wurde.
 
 
 
Wieder trocken gelegt und frisch gestärkt trafen wir uns dann abends am Lagerfeuer und es gab jede Menge zu erzählen und zu lachen. Da Clemens sich ein Hovimädchen angelacht hatte, nahmen wir Anka und ihr Frauchen morgens um 5 mit auf's Zimmer in der Hoffnung, noch 2 Stunden schlafen zu können. Nun wachten 2 Hovawarte grummelnd an der Tür.......na Prima!
Auch nach der 2. Nacht fast ohne Schlaf schmeckte das Frühstück noch gut und so ging's anschließend zum letzten Abenteuer an diesem Wochenende - der Häusersuche. Nach den letzten beiden Tagen war uns klar, dass bei der Naumburger Rettungshundestaffel eine Häusersuche nicht einfach nur eine Häusersuche sein würde. Und so war es auch. Die Feuerwehr war mit der Drehleiter angerückt und so hieß es Helm auf und rein mit Clemens in den für ihn viel zu kleinen Korb um in der obersten Etage über ein schmales Brett ins Fenster wieder aussteigen, das Haus abzusuchen und die Opfer zu finden!
 
 
 
Mit einem letzten Mittagessen stärkten wir uns für die lange Heimfahrt. Und wir verabschiedeten uns mit einem grossen Lob an die Naumburger, dass war ein tolles Wochenende!
 

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