Flächensuche

 
Rettungshunde können Vermisste in unwegsamem Gelände, großen Waldflächen und bei Dunkelheit oft zuverlässiger und schneller finden, wie das mit technischen Hilfsmitteln, z.B. dem Hubschrauber, möglich ist. Gut ausgebildete Hunde sind in der Lage menschlicher Witterung, je nach Gelände und Wetterlage, über hunderte Meter zielsicher zu folgen.
 
Bis zur endgültigen Einsatzfähigkeit durchläuft der Hund eine ca. 2-jährige Ausbildung. In abwechslungsreich gestalteten Trainingsabschnitten erlernt der Hund spielerisch die einzelnen Teilübungen der Flächensuche. Diese werden im Verlauf der Grundausbildung, entsprechend dem jeweiligen Ausbildungsstand zur ersten selbständigen Suche zusammengeführt.
 
Das sichere und schnelle Absuchen des Einsatzgebietes ist die vorrangige Aufgabe des Rettungshundeteams. Die Grundlage der Flächensuche bildet dabei das Zick-Zack-Revier. Das anfängliche Revieren um feststehende Objekte herum erleichtert es dem Hund das entsprechende Kommando zu erlernen und mit der Armbewegung zu verknüpfen. Innerhalb kürzester Zeit lässt sich so der Hund in jedem Gelände in jede beliebige Richtung schicken.
 
 

        Joey beim Revieren auf den Elbwiesen im Alter von 8 Monaten

 
Das Erlernen der Flächensuche beginnt mit der Arbeit auf der Grundlinie in einem dafür geeigneten Gelände, z.B. einem Waldrand.   
Bei den ersten Trainingseinheiten wird mit einem Helfer in eine Richtung noch mit Sichtkontakt und Motivation des Hundes mittels Spielzeug oder Futterdose gearbeitet. Reviert und verweist der Hund sicher in eine Richtung wird die Arbeit mit zwei Helfern wechselnd auf der linken und rechten Seite fortgesetzt.    
 
  Mit dem Versetzen der Grundlinie in den Wald  
  hinein, dem Einfügen von Leerschlägen und dem
  Abbau der Hilfen und dem Sichtkontakt zum
  Opfer ist die Grundlage für das Erlernen einer 
  sicheren Flächensuche gelegt.
  Mit zunehmendem Lernfortschritt werden die
  Ausbildungsinhalte immer mehr den späteren
  Anforderungen im Einsatz angepasst.
  Die Suchdauer wird ausgedehnt, das Suchgebiet
  vergrößert und es sind mehrere Opfer durch den
         Opfer "eigentlich" ausser Sicht
 
       Hund anzuzeigen, die auch natürliche Verstecke
     im Wald nutzen, wie sie u.U. auch Vermisste
     aufsuchen könnten.
     Am Ende der Grundausbildung ist der
     Hundeführer in der Lage von der Grundlinie aus
     auf einer gedachten Mittellinie mit seinem Hund
     je nach Gelände einen Streifen von ca. 30-50 m
     je Seite sicher abzusuchen.
     Für diese Sucharbeit benötigt der Hund eine gute
     Kondition und viel Ausdauer.
     Clemens -Opfer auf dem Hochsitz gefunden    
 
Bei einer Vielzahl der Einsätze werden die Rettungshundeteams zur Flächensuche im Wald und unübersichtlichem Gelände eingesetzt.
 
  Ein Teil der vermissten Personen wird jedoch  
  in der Nähe von Strassen und Wegen aufgefunden.
  Daher kann es sich erforderlich machen,
  abhängig von der vorgefunden Geländesituation,
  eine andere Methode der Vermisstensuche
  einzusetzen - die Wegrandsuche.
  Bei der Wegrandsuche wird der Hund gezielt,
  entsprechend dem Verlauf des Weges,
  mit geringerer Einsatztiefe von ca. 30 m,
  zur Suche eingesetzt.
         Clemens bei der Wegrandsuche
 

Jede aufgefundene Person muss durch den Rettungshund sicher angezeigt werden. Es gibt 3 Möglichkeiten der Anzeige.

 
       1. Die häufigste Anzeigeart ist das Verbellen, bei der
     der der Hund bei der vermisste Person anhaltend
     bellt bis der Hundeführer beim Opfer eintrifft.
     2. Als weitere Möglichkeit kann der Hund
     rückverweisen. Hier kommt der Hund nach dem
     Auffinden der Person zum Hundeführer zurück
     und bellt diesen an.
     3. Beim Bringseln kommt der Hund mit dem am
     Halsband befestigten Bringsel im Maul zurück, dass
     der an aufgefundenen Person aufgenommen hat.
     Joey - Opfer im Regen gefunden und verbellt    
 
Bei den beiden letzten Anzeigearten muss der Hund seinen Hundeführer zum Opfer zurückführen. Nach dem Auffinden einer verletzten vermissten Person muss der Rettungshundeführer in der Lage sein 1. Hilfe zu leisten und über Funk alle erforderlichen Maßnahmen zur Rettung einleiten.

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