Am 09.07.2004
ging es dann auf große Fahrt zum Ausbildungslager nach
Naumburg. Nach gut 2,5 Stunden Fahrt und diversen
Orientierungstelefonaten kamen wir endlich gegen 20.00 Uhr in
Naumburg an. Nach einer kurzen Einweisung und einem schnellen
Abendbrot schnappten wir unsere Hunde, denn die Naumburger
hatten sich für diesen Abend noch jede Menge einfallen lassen. |
|
|
|
Los ging es mit einer Unterordnung anhand von
auf dem Boden |
aufgemalten Linien, da musste
man sich gewaltig konzentrieren, |
also nix für
Clemens bei so vielen netten Hundemädchen und |
an zugrummelnden
Hundejungs. Die nächste Station waren |
diverse Geräte wie wackelnde Bretter auf rollenden Tonnen, |
Gerüste, eine Querleiter usw. Zum Schluss gab es noch eine |
offene Anzeige. Erst kriegte ich das Halsband nicht auf
und dann |
guckte Clemens immer genau in die andere Richtung, das
konnte |
ja nichts werden. Aber als ich's endlich hatte rannte er
los, sprang |
über sein Opfer und bellt vorbildlich - na geht doch! |
einfach zu viel Hund für so einen
kleinen Korb |
|
|
|
|
Inzwischen war
es schon leicht schummrig, aber es erwartete uns noch der
Höhepunkt des Abends, der Gespenstersteig. Mit meiner
Befürchtung das uns jede Menge Verletzte erwarten würden, lag
ich zum Glück völlig falsch. Statt dessen gab es klappernde
Büchsen über dem Weg, ein Gespenst das Angst vor Hunden hatte,
eine Puppe, die an einem Seil über den Weg hin und her schwingt,
eine Sirene, klappernde Töpfe, hinter Büschen aufspringende
Schirme usw. Zum Schluss mussten wir noch ein Opfer in einem
dunklen Keller finden. Clemens rennt los und bellt irgendwo im
Dunkeln und ich ohne Taschenlampe hinterher, auf sowas war ich
schließlich nicht eingerichtet. |
Zum Abschluss saßen
wir noch lange gemütlich zusammen ehe es ins Bett ging. An Schlafen
war allerdings nicht viel zu denken, da Clemens die ganze Zeit an
der Tür über mich wachte und beim kleinsten Geräusch vor sich hin
brummelte. |
|
Aber
ein leckeres Frühstück entschädigte uns am nächsten
|
|
|
Morgen für die viel zu kurze Nacht. Anschließend
wurden die |
Auto's gepackt und ab ging es zum Training in den Wald. |
Die Hunde wurden entsprechend ihrem Ausbildungsstand
eingeteilt
|
und
so landete ich bei der Anfängergruppe. Leider lief mein
Opfer |
nur ca. 30 m weit um sich dann hinter einen Baum zu
hocken. |
Viel zu leicht für Clemens, das hätten wir uns sparen
können. |
Zum Mittag essen fuhren wir dann nach Naumburg wo z.Z. ein
großes |
Zeltlager mit ca. 350 Leuten stattfand. Hier zeigten wir
neben der
|
Gruppenunterordnung was unsere Hunde
an den Geräten so drauf haben. |
|
|
|
|
|
Eigentlich stand als
nächstes das Übersetzen über die Saale an der Fähranlegestelle mit
einem Schnellboot auf dem Plan. Aber noch bevor es losging kam der
Einsatzbefehl für Alle - Absturz eines Passagierflugzeuges über den
Wiesen am anderen Saaleufer. |
|
|
|
Also
schnappten wir uns die Rucksäcke und |
los
ging es. |
Auf
dem Weg zur Fähre überraschte uns eine |
dicke
Regenhusche und was bis dahin noch |
trocken war erledigte das hohe und nun nasse |
Gras
an der Absturzstelle. |
Clemens war von seiner Ausbildung her noch |
nicht
in der Lage mit den anderen zu suchen, |
aber als ich unter ein paar Obstbäumen ein |
Opfer
ausmachen konnte, setzte ich Clemens an. |
mit dem Schnellboot über die Saale
zur Absturzstelle |
|
|
|
|
Er machte seine Sache sehr gut und fand und |
|
|
verbellte sein Opfer. |
Während ich 1. Hilfe leistete und versucht über |
die völlig überforderte "Funkzentrale" Hilfe |
anzufordern,
begann Clemens plötzlich bellend |
weiterzurobben, denn er hatte in unmittelbarer |
Nähe noch 2 weitere Opfer ausgemacht. |
Nachdem alle
Opfer wieder gefunden worden |
waren, ging es zu Fuß an der Saale weiter |
zur angeblichen Sammelstelle. |
|
|
eines der Absturzopfer |
|
|
|
|
|
Und Clemens, der sonst mit jedem Rüden heftig |
rum rüpelt, lief ganz friedlich mit dem |
Schäferhundrüden von Ariane von |
Grasbüschel zu Grasbüschel. Allerdings vermieden |
es beide beim gemeinsamen markieren sich |
anzusehen - ganz nach dem Motto - |
was ich nicht sehe ist auch nicht da und muss |
ich nicht anknurren. |
|
|
|
|
|
|
An der
Sammelstelle angekommen erwarteten wir eigentlich unsere
Fahrzeuge, aber das THW hatte an einer steilen Böschung einen
Behelfssteg aufgebaut um uns mit Schlauchbooten die Saale hinauf
zum Lager zurück zu bringen. |
|
|
schmal und überaus wacklig
diese Hühnerleiter, hilfe...... |
|
Der durfte vorwärts
einfach lässig runter laufen. |
Dafür war das Schlauchboot nicht gerade hovitauglich,
|
weil ziemlich klein. |
Aber Clemens setzte sich mit dem Hintern auf den
|
|
|
|
Durch die Schwimmweste konnte ich nicht sehen |
wohin ich vorsichtig rückwärts tastend auf dem
|
schmalen Brett trat, da hatte es Clemens einfacher. |
|
|
|
|
|
Clemens wird in die richtige Spur
gebracht |
|
|
das Boot hielt beim Einsteigen auch nicht gerade still |
|
uns heftig ins hüpfen
brachten und das Wasser ins |
Boot schwappte. Damit war dann auch meine |
letzte trockene Stelle nass - mein Hinterteil. |
|
|
|
Rand und ließ lässig seine Rute ins Wasser baumeln |
und nahm es auch gelassen, als uns unterwegs das |
andere Boot entgegen kam und die Wellen |
|
|
|
|
|
fehlt nur noch unsere Leichtgewicht von Bootsführer |
|
|
Wieder trocken
gelegt und frisch gestärkt trafen wir uns dann abends am Lagerfeuer
und es gab jede Menge zu erzählen und zu lachen. Da Clemens sich ein
Hovimädchen angelacht hatte, nahmen wir Anka und ihr Frauchen
morgens um 5 mit auf's Zimmer in der Hoffnung, noch 2 Stunden
schlafen zu können. Nun wachten 2 Hovawarte grummelnd an der
Tür.......na Prima! |
Auch nach der 2.
Nacht fast ohne Schlaf schmeckte das Frühstück noch immer gut und so
ging's anschließend zum letzten Abenteuer an diesem Wochenende - der
Häusersuche. Nach den letzten beiden Tagen war uns klar, dass bei
der Naumburger Rettungshundestaffel eine Häusersuche nicht einfach
nur eine Häusersuche sein würde. Und so war es auch. Die Feuerwehr
war mit der Drehleiter angerückt und so hieß es Helm auf und rein
mit Clemens in den für ihn viel zu kleinen Korb um in der obersten
Etage über ein schmales Brett ins Fenster wieder aussteigen, das
Haus abzusuchen und die Opfer zu finden! |
|
|
Beim Training mit der
Feuerwehr Schönebeck war es im Februar mit der Drehleiter glatte 30
m in die Luft gegangen - was ist da schon die 3. Etage
|
|
Mit einem
letzten Mittagessen stärkten wir uns für die lange Heimfahrt.
Und wir verabschiedeten uns mit einem großen Lob an die
Naumburger, dass war ein tolles Wochenende! |
|
Ab Mitte des
Jahres begann der Streit zwischen der Staffelleiterin und den
Ausbildern allmählich zu eskalieren. Bald war die
Rettungshundestaffel in 2 Lager geteilt, die z.T. sogar getrennt
zur Ausbildung fuhren. Ab Mitte September verließen die Ersten
die Staffel, so auch einer der Ausbilder. Von nun an sank das
Niveau der Ausbildung noch weiter und die Einsätze waren
organisatorisch ein absoluter Graus - es wurden z.B. Feldwege
mit Hunden an der Leine abgesucht, wo man auch bequem mit dem
Auto hätte lang fahren können usw. |
Clemens machte
die Suche im Wald inzwischen richtig Spaß, kein Wunder, denn er
jagde ja einfach gerade aus los wenn ich ihm das Halsband
abnahm. Das sich das mit meiner Vorstellung von einer
Vermisstensuche nicht deckte störte allerdings nur mich. |