Bevor wir allerdings mit der Ausbildung
unserer Hunde so richtig durchstarten konnten, gab es erst mal jede
Menge organisatorische Dinge zu erledigen. Unser Rettungshundeauto
brauchte eine Transportbox für die Hunde, Kenndecken mussten bestellt
werden usw.
Da mir in Schönebeck
immer erzählt wurde, dass man entsprechend dem Buch "such und hilf"
trainieren würde, kaufte ich es mir jetzt. Und siehe da, da stand nix vom
gerade aus rennen, sondern was vom Zick-Zack-Revier und Grundlinie
absuchen und vor allem, alles ähnlich aufgebaut wie ich es aus der
Schutzdienstausbildung her kannte. |
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Also lernte Clemens zunächst mal das Revieren |
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auf dem Hundeplatz und im Wald lag von nun an |
das erste Opfer immer auf der Grundlinie. |
Aber der Anfang war mühsam, denn Clemens |
hasste die Grundlinie und das Revieren im Wald. |
Und da er nun nicht mehr wie doof in den Wald |
rennen durfte entwickelte er eine neue Taktik |
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Nase runter, Fährte aufgenommen, rein in den |
Wald und das Opfer so in null Komma nix gefunden. |
Das ist ja sehr schön im Einsatz, aber sehr schlecht |
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beim Training. Also mussten die Opfer
jedes Mal das Suchgebiet weiträumig umlaufen um in ihr Versteck zu
gelangen. Und wenn Clemens keine Fährte aufnehmen konnte blieb er eben
einfach stehen und versuchte sein Opfer mit den Ohren zu orten. Ab Mitte
des Jahres begann er allmählich zu begreifen um was es ging, er ließ
sich in jede beliebige Richtung schicken und machte schöne große Schläge
durch das Suchgebiet. |
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Am 03.04.2005 fuhren wir zur Rettungshundestaffel |
Helmstedt zu einem ersten gemeinsamen Training. |
Überall waren Hunde angebunden oder liefen frei |
herum und Clemens war erst mal sichtlich genervt. |
Zum Glück war es auf dem Platz ruhiger und er |
bewältigte alle Hindernisse gewohnt locker. |
Gespannt war ich auf das hohe Gerüst, da uns sowas
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zum Training nicht zur Verfügung stand. Und was |
macht Clemens - noch bevor ich es verhindern konnte |
turnte er in Schwindel erregender Höhe drauf herum. |
guck nicht so, es wird nicht gerannt |
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Die Leiter kannte Clemens noch aus Schönebeck, leider |
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endete sie oben auf dem Gerüst, was ihn zu weiteren, |
aber nur für ihn lustigen Renneinlagen inspirierte. |
Nach dem Mittag ging es dann in den Wald hinter dem |
Hundeplatz. |
Hier gab es jede Menge Brombeeren und |
keine Möglichkeit eine gerade Mittellinie zu laufen. |
Die Opfer gaben sich alle Mühe, aber Clemens ist doch
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so empfindlich wenn es an den Füßen pickt......, |
also hatte das Ganze nix mit einer richtigen Suche zu tun. |
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Klettermaxe Clemens |
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Am
Morgen des 09.04.2009 schüttete es zunächst wie aus Eimern, aber
als wir im zukünftigen Altersheim des ASB in der Astonstrasse
ankamen hatte der Wettergott ein Einsehen und es hörte auf. Es
rannten jede Menge Kinder rum und Clemens nahm es relativ
gelassen, er zeigte auch keinen Stress wenn ganze Trauben von
Menschen auf ihm drauf hingen um ihn zu streicheln. Die erste
Vorführungsrunde war er ganz bei der Sache, auch als die
Fassbrücke unter ihm wegrutscht ging er gleich wieder drauf.
Aber in der 2. Runde war dann ein Gasthund dabei, da war es mit
seiner Konzentration vorbei und er konnte nicht mal mehr richtig
bei Fuß gehen. |
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Querleiter mit leichter Hilfe |
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offene Anzeige |
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Da Training
am Tage ja irgendwann mal langweilig wird, fuhren wir vom
19.-21.08.2005 zu unserem ersten Ausbildungslager nach
Schönebeck. |
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Aber bevor es in den Wald ging kam gegen 10.00 Uhr |
das THW mit einem Schnellboot. |
Der schwankende Steg |
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bereitete Clemens keine |
Probleme und im Boot |
untersuchte er erst mal |
alles gründlich, holte |
sich von der Besatzung |
seine Streicheleinheiten ab und stellte sich dann mit |
den Vorderbeinen auf die Brüstung und ließ sich den |
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Fahrtwind um die Ohren wehen. |
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Wieder zurück hatten wir noch etwas Zeit und übten |
so das Laufen durch das Feuer - nicht gerade Clemens |
seine Lieblingsübung, aber Augen zu und durch. |
Am Nachmittag gab es einen heftigen Regenguss mit |
Sturm und so fuhren wir erst sehr spät in den Wald. |
Während ich mich vorsichtig durch die Dunkelheit |
tastete hörte ich Clemens durch den Wald poltern. |
Und so fand er natürlich sehr schnell sein Opfer. Nur |
gut das er so ein lautes Bellen hat, sonst hätte ich die
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Beiden in der Dunkelheit wohl nie gefunden. |
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Leider gibt es von
der Gebäudesuche in der Astonstrasse am 26.08.09 keine Bilder. Das Haus war
inzwischen entkernt und bot so jede Menge interessante
Suchmöglichkeiten, aber weder den
Fahrstuhlschacht (am liebsten wäre Clemens glatt rein gesprungen), noch
die mit Metallplatten abgedeckten großen Löcher im Fußboden ließ
Clemens bei seiner Suche aus. Sein Opfer lag dann unter einem
riesigen Berg an Schutt und Möbeln, da turnte er drauf rum bis er
nahe genug ran war um richtig verbellen zu können. |
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Nachdem die Helmstedter Rettungshunde im Sommer |
bei uns zum Training waren, fuhren wir am 01.10.2005 |
noch einmal nach Helmstedt. Wie so oft in diesem Jahr
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regnete es natürlich wieder. |
Auch wenn sich Clemens alle Mühe gab, dieses mal |
war sein Lieblingsgerüst einfach zu nass und zu glatt
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und er schaffte es nur bis auf die Hälfte. |
Das Training im Wald am Nachmittag war dann kein |
Vergnügen, denn Ruck Zuck waren wir alle klatsch |
nass und froh als es wieder nach Hause ging. |
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Am 12.11.2005 fuhren
wir dann noch einmal zur Ausbildung in der Trümmersuche. Dieses mal
waren wir auf einem Fabrikgelände, wo die Hunde auf den Trümmerbergen
suchen durften. Während Clemens konzentriert und zügig auf die Suche
ging und sich in alle möglichen Hohlräume zwängte, kletterte ich ihm
mit zitternden Knien hinterher - Trümmersuche ist einfach nicht mein
Ding!!!!! |
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2005 hatten wir 3
Alarmierungen. Den ersten Einsatzalarm gab es am 26.05.05 um 21.00
Uhr, vermisst wurde eine verwirrte Frau, die aber noch vor unserem
Eintreffen wieder ins Heim zurück kehrte. Am 28.05.05 explodierte in
Schönebeck ein Haus, diesen Einsatz gaben wir allerdings an die
Trümmerhunde des THW Quedlinburg weiter. Am 14.06.05 erfolgte dann
der letzte Einsatz in diesem Jahr, wieder ging es um ein
eingestürztes Haus in dem des öfteren Kinder spielten. Da das
Trümmergelände recht übersichtlich war setzten wir dieses mal unsere
Hunde ein, zum Glück fanden sie Niemanden. |
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Mit der neuen
Prüfungsordnung durften die Rettungshunde plötzlich keine
Schutzdienstausbildung mehr haben. Und so entschloss ich mich mir
meinen Jahre langen Traum von einem Cockerspaniel zu erfüllen um
weiterhin Rettungshundearbeit machen zu können. |
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